Engagement für Nachhaltigkeit in der Oberlausitz wird belohnt.
Die Landkreise Görlitz und Bautzen würdigen mit dem bereits 27. Oberlausitzer Unternehmerpreis 2022 erneut herausragende Unternehmen der Region und stellen die erfolgreiche und gesellschaftliche Arbeit der Oberlausitzer Wirtschaft insgesamt in den Vordergrund. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 3. November, wurden drei regionale Betriebe geehrt, welche sich besonders für das Thema der Nachhaltigkeit engagieren.

Diesjährig wurden Oberlausitzer Unternehmer gesucht, welche aus kleinen und mittelständischen Unternehmen klassischer Wirtschaftsbranchen, aber auch aus der Kreativ-, Tourismus- und Freizeitwirtschaft stammen und die beispielhaft durch umwelt- und sozialverträgliches Wirtschaften herausragen, beziehungsweise ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufweisen.
Die Landräte der Landkreise Bautzen und Görlitz überreichten in der Energiefabrik Knappenrode in feierlichen Rahmen die Urkunden und bedankten sich für die geleistete Arbeit und das Engagement für diese wichtige Thematik. „Dieser Preis ist nicht nur eine Auszeichnung für die hervorragende Arbeit und die bewiesene Resilienz, welche die Unternehmer geleistet haben, sondern auch eine Anerkennung für die gesamte Wirtschaft der Oberlausitz“, betont Udo Witschas, Landrat des Landkreises Bautzen.
Das diesjährige Thema: „Nachhaltiges unternehmerisches Handeln in herausfordernden Zeiten“, wurde gewählt, da Nachhaltigkeit längst kein Nischenthema mehr ist und inzwischen in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen eine wichtige Rolle spielt. Zudem hat der Einfluss des Klimawandels in Verbindung mit Personal- und Ressourcenknappheit, sowie des geänderten Konsumverhaltens und Preisexplosionen infolge der Energiekrise durch den Ukrainekrieg, ein konsequentes Umdenken erfordert und die Notwendigkeit, nachhaltig zu agieren, stark erhöht.
„Unternehmen, die vorausschauend wirken setzen ganz selbstverständlich auf Nachhaltigkeit, um wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte für ihre Kunden und Mitarbeiter in der Praxis umzusetzen. Ich freue mich für die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger, die allesamt starke Botschafter für die Oberlausitz sind und überregionale Aufmerksamkeit erreichen. Ihre Geschichten sollen viele weitere Unternehmen anregen auf den Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit zu setzen“, ergänzt Dr. Stephan Meyer, Landrat des Landkreises Görlitz.
Bis zum 28. September gingen 30 Nominierungen für 26 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Oberlausitz ein. Eine branchenübergreifende Jury entschied am 11. Oktober über die Nominierungen und kürte drei diesjährige Preisträger, welche sich dem Thema Nachhaltigkeit mit Mut, Aufgeschlossenheit und Veränderungsbereitschaft widmen. Die diesjährigen Preisträger sind:
Der OLUP wird bereits seit 1996 jährlich ausgelobt und vergeben. Dabei werden aus einer Reihe nominierter Unternehmer drei gleichrangige Preisträger ausgewählt. Mittlerweile gehören 89 Oberlausitzer Unternehmerinnen und Unternehmer zu den Preisträgern.
Ina Lachmann – Insel der Sinne GmbH & Co. KG

Das Hotel & Restaurant „Insel der Sinne“ hat sich seit seiner Eröffnung 2017 für die Themen Nachhaltigkeit, Ökologie, Regionalität und Mitarbeiterfreundlichkeit eingesetzt und stets investiert. Die Umsetzung erfolgt beispielsweise durch das „Sleep Green Programm“: hierbei verzichten Gäste auf die tägliche Zimmerreinigung, dafür spendet das Hotel an den Tierpark oder 40cean. Zudem gibt es ein „Travel Green Programm“: hier erhalten Gäste die mit dem Zug angereist sind, ein kostenfreies Leihfahrrad. Außerdem gibt es digitale Gästemappen und ökologisch abbaubare Kaffeekapseln auf den Zimmern, Printmedien aus recyclebarem Naturpapier, einen Fahrradverleih und E-Ladestationen. Hinzukommen interne nachhaltige und ökologische Aktivitäten wie: „Green Team“ für mehr Umweltschutz mit regelmäßigen Cleanup-Aktionen, dem Anbau eines Kräuterbeetes auf ungenutztem Hang, einer Mitgliedschaft in der IMPAKT KLUB Community (nachhaltige Einkaufsgemeinschaft) und bei Rainkost Obermühle. Auch die Qualifizierung von Fachkräften und eine hohe Mitarbeiterbindung stehen im Fokus. Die Betreiberin beteiligt sich zudem an Vermarktungsmaßnahmen der Stadt und für das Engagement einer nachhaltigen Entwicklung am Berzdorfer See.
Jörg Daubner – Obermühle Görlitz

Das Unternehmen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz in Bezug auf Produktverwertung, Ressourcenschonung und nachhaltige ökologische Prozesse. Herrn Daubner ist es gelungen, die ganze Region mit nachhaltigen und innovativen Ansätzen zu prägen. Er ist Mitinitiator von Rainkost Obermühle, einer solidarischen Landwirtschaft für Gastronomen. Gefördert wird dabei der Anbau von eigenem Gemüse und die Eigenproduktion von Backwaren, Apfelsaft, Bier, Pasta und Ravioli. Was die Obermühle nicht selbst produziert, bezieht sich von regionalen Partnern. Das Restaurant verfügt zudem über eine hauseigene Stromerzeugung durch eine Wasserkraftanlage, E-Ladestation für die PKWs der Gäste und einen Lieferservice mit Elektroautos für Kindergarten- und Schulküchen. Herr Daubner engagiert sich darüber hinaus in Vereinen wie z.B.: im Tourismusverein Görlitz oder Second Attempt e.V.
Frank Stiehler – YADOS GmbH

Mit der technischen Entwicklung und Herstellung ihrer Produkte in den Bereichen Energieerzeugung, Wärmeübergabe, Wärmeverteilung sowie intelligente Leit- und Kommunikationstechnik zur Steuerung leistet das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 2009 einen hohen Beitrag für die Umwelt und zur Bekämpfung des Klimawandels und hilft, Energie und Wasser zu sparen. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein zentraler Baustein in der Unternehmensstrategie. Aktuell zählen rund 230 hoch qualifizierte Mitarbeiter zum Unternehmen. Die YADOS GmbH engagiert sich auch regional sehr stark und fördert verschiedene soziale Einrichtungen und sportliche Aktivitäten sowie die Jugend. Das Unternehmen hat eine Vorbildwirkung in der Region und kooperiert mit vielen ansässigen Handwerks- und Gewerbebetrieben. Es gibt bereits konkrete Konzepte zur weiteren Entwicklung und zur Erweiterung der YADOS GmbH.